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Wien - Familien-Staatssekretärin Christine Marek (VP) ist zuversichtlich: Mittelfristig sei es "sehr realistisch" , dass 20 Prozent der Väter in Karenz gehen, sagte sie am Montag. Die Steigerung wäre enorm, denn derzeit sind es gerade einmal vier Prozent.

Möglich machen soll diesen Anstieg vor allem eine Neuerung: das einkommensabhängige Kindergeld mit 80 Prozent des Letztverdienstes (höchstens 2000 Euro) - beziehbar auch rückwirkend für Geburten ab dem 1. Oktober 2009. Da es ab nun insgesamt fünf Varianten (siehe Grafik) samt flexiblen Zuverdienstgrenzen gibt, wird es für Eltern noch schwieriger, den Überblick zu behalten. Marek präsentierte daher einen Online-Vergleichsrechner an.

Der neue "Kindergeld" -Rechner ist ein schneller, sehr effizienter Weg, um festzustellen, wie viel man monatlich dazuverdienen darf. Er ist sehr benutzerfreundlich. Es bedarf weniger Daten (natürlich muss man das Jahresgehalt parat haben, was nicht immer der Fall ist), und nach fünf Minuten ist klar, wie viel monatlich erwartet werden darf - vorausgesetzt, es gibt nur Einkünfte einer Art (etwa nur unselbständig oder nur selbständig). Bei Mischformen wirft der Rechner nur die Jahres-Zuverdienstgrenze aus, bei der monatlichen Berechnung scheint er überfordert zu sein. Außerdem fragt er bei selbständigen Tätigkeiten und solchen aus Land- und Forstwirtschaft oder Gewerbe nach den vorgeschriebenen SV-Beiträgen.

Was der Rechner nicht verrät, ist die Tatsache, dass sich gegenüber 2008 Entscheidendes verändert hat: Wer die Zuverdienstgrenze in einem Monat überschreitet, muss nur mehr für diesen besagten Monat Karenzgeld zurückzahlen - nicht mehr, wie 2008, für das gesamte Jahr. (pm, stui/DER STANDARD, Printausgabe, 29.12.2009)